Nun ist es passiert: der Vertrieb meldet aus zwei wichtigen Absatzregionen, dass Ausschreibungen deswegen verloren wurden, weil das Unternehmen den Carbon Footprint für seine Produkte nicht nachweisen konnte. Bislang hieß es aus dem Munde des Vertriebes, dass dies noch keine Kundenanforderung sei.
Der Carbon Footprint, auch CO2-Fußabdruck oder CO2-Bilanz genannt, ist ein Maß für den Gesamtbetrag an Kohlendioxid-Emissionen, die für die Herstellung, Verwendung und Entsorgung eines Produktes über seine Produktlebensdauer entstehen. Der Einsatz von erneuerbarer Energie in der Fertigung und Logistik reduziert den Carbon Footprint ebenso wie z.B. eine materialsparende Konstruktion, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe oder besonders energiesparende Fertigungsverfahren.
Unternehmen sind gut beraten, sich frühzeitig auf den Nachweis des Carbon Footprints einzustellen und Kundenanforderungen diesbezüglich präzise aufzunehmen. Mit einer entsprechenden Vorbereitung vermeidet man hektische Reaktionen, die weder inhaltlich rasch weiterhelfen noch gegenüber dem Kunden überzeugend wirken.
Diese Themen gehören auf die Agenda „Ausweis des Carbon Footprints für Produkte und Dienstleistungen“:
- Bedarfsanalyse des Vertriebes in den relevanten Zielmärkten: sowohl mit Blick auf Abnehmerbranchen als auch Absatzregionen wird der Nachhaltigkeitsausweis sehr unterschiedlich gehandhabt. Auf Sicht wird sich diese Anforderung weltweit durchsetzen. Konzerne mit global gültigen Einkaufsvorschriften bilden die Vorreiter und zwingen Lieferanten auch mit ihren Zulieferern zu entsprechenden Nachweisen.
- Sensibilisierung des eigenen Einkaufes von Produkten und Dienstleistungen: entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird die Belastung mit CO2 zu dokumentieren sein, dazu gehören natürlich auch die eingesetzten Vorprodukte. Hierüber einen lückenlosen Nachweis über deren CO2 Belastung zu erhalten, ist sicher nicht in jedem Einzelfall möglich. Zukünftig haben Lieferanten hierüber entsprechende Informationen zu liefern und eigene Anstrengungen zu unternehmen, den Carbon Footprint ihrer Produkte zu senken.
- Berechnung des Carbon Footprints für die eigene Wertschöpfung: der eigene Herstellungsprozess muss hinsichtlich des Energie- und Materialeinsatzes transparent gemacht werden. Die spezifische CO2-Belastung gerade für viele einzelne, unterschiedliche Produkte, die über gemeinsame Fertigungslinien laufen, stellt hohe Anforderungen an die für den CO2-Ausweis benötigten Software-Werkzeuge zur präzisen Datenermittlung.
- Glaubwürdige Berichterstattung nach internationalem Standard: Green Washing zählt in den Augen der Kunden nicht und wird schnell entlarvt. Nachhaltigkeits-Berichterstattung nach dem GRI Standard (Global Reporting Initiative) hilft Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen ein sachlich angemessenes Konzept regelmäßiger, überprüfbarer Berichterstattung einzuführen, das schlank und kostensparend umgesetzt werden kann.
- Frühzeitige Einbindung von Verfahrens- und Produktentwicklung: Material- und Energie-effiziente Produktion spart nicht nur Kosten, sondern senkt auch den Carbon-Footprint. Um sukzessive Verbesserungen zu erzielen, hilft eine multidimensionale Abbildung der relevanten Einflussfaktoren für den Carbon Footprint. Mit den Methoden des RapidBusinessModeling werden nicht nur gegenwärtige CO2-Belastungen der Produkte genau ausgewiesen, sondern auch die Potenziale für Verbesserungen des Carbon-Footprints deutlich gemacht.
- Proaktive Behandlung des Carbon-Footprints in der Unternehmenskommunikation: Anstrengungen des Unternehmens in diesem Bereich sowie die erzielten Fortschritte lassen sich sehr positiv im Marketing einsetzen und ermöglichen eine Differenzierung im Markt gegenüber Wettbewerbern, die diesen CO2-Ausweis noch nicht für ihre Produkte vornehmen können oder wollen. Heute werden in Ausschreibungen zum Teil schon sehr spezifische Nachweise des Carbon Footprints gefordert, die in die Datenblätter der Produkte gehören.
Mit der Auflistung der relevanten Themen zum Ausweis des Carbon-Footprints wird deutlich, dass dies nicht ohne abgestimmte Aktivitäten der involvierten Abteilungen im Unternehmen bewältigt werden kann. Dieses Vorgehen lohnt sich: auf der einen Seite wird eine deutliche Material- und Energiekostensenkung erzielt. Auf der anderen Seite winken eine stärkere Wettbewerbsposition und ein besseres Image. Mit dem Einsatz der richtigen Werkzeuge wird das Potenzial für eine kontinuierliche, systematische Carbon-Footprint-Absenkung gehoben.
Interessenten können hier Informationen zum Carbon-Footprint-Modeler abrufen, der ein sicheres Mess- und Analyse-Verfahren auch für komplexe Produkte und Unternehmen mit großer Produktpalette bietet.