Kunden fragen immer häufiger nach dem Ausweis des Carbon Footprints für Produkte. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen verschaffen sich hiermit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.
So kommt es immer häufiger in der Praxis vor: der Vertrieb meldet aus wichtigen Absatzregionen, dass Ausschreibungen deswegen verloren wurden, weil das Unternehmen den Carbon Footprint für seine Produkte nicht nachweisen konnte. Bislang sei dies noch keine Kundenanforderung gewesen, nun hat sich das Blatt gewendet.
Der Carbon Footprint, auch CO2-Fußabdruck oder CO2-Bilanz genannt, ist ein Maß für den Gesamtbetrag an Kohlendioxid-Emissionen, die für die Herstellung, Verwendung und Entsorgung eines Produktes über seine Produktlebensdauer entstehen. Der Einsatz von erneuerbarer Energie in der Fertigung und Logistik reduziert den Carbon Footprint ebenso wie z.B. eine materialsparende Konstruktion, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe oder besonders energiesparende Fertigungsverfahren.
Unternehmen sind gut beraten, sich frühzeitig auf den Nachweis des Carbon Footprints einzustellen und Kundenanforderungen diesbezüglich präzise aufzunehmen. Mit einer entsprechenden Vorbereitung vermeidet man hektische Reaktionen, die weder inhaltlich rasch weiterhelfen noch gegenüber dem Kunden überzeugend wirken.
Wie läßt sich der Carbon Footprint für eigene Produkte berechnen?
Folgende Fragestellungen sind für hierfür unerläßlich:
1. Für welche Märkte ist der Carbon Footprint heute schon relevant?
Eine Bedarfsanalyse des Vertriebes in den relevanten Zielmärkten mit Blick auf Abnehmerbranchen wie auch Absatzregionen wird zeigen, dass der Nachhaltigkeitsausweis sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Auf Sicht wird sich diese Anforderung weltweit durchsetzen. Konzerne mit global gültigen Einkaufsvorschriften bilden die Vorreiter und zwingen Lieferanten heute schon mit ihren Zulieferern zu entsprechenden Nachweisen.
2. Welchen CO2-Eintrag liefern die eigenen Lieferanten?
Die Sensibilisierung des eigenen Einkaufes von Produkten und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit Blick auf die Belastung mit CO2 wird notwendig sein. Dazu gehören natürlich alle eingesetzten Vorprodukte. Hierüber einen lückenlosen Nachweis über deren CO2 Belastung zu erhalten, ist sicher nicht in jedem Einzelfall möglich. Zukünftig haben Lieferanten hierüber entsprechende Informationen zu liefern und eigene Anstrengungen zu unternehmen, den Carbon Footprint ihrer Produkte zu senken.
3. Berechnung des Carbon Footprints für die eigene Wertschöpfung
Der eigene Herstellungsprozess muss hinsichtlich des Energie- und Materialeinsatzes transparent gemacht werden. Die spezifische CO2-Belastung gerade für viele einzelne, unterschiedliche Produkte, die über gemeinsame Fertigungslinien laufen, läßt sich mit Hilfe der Fertigungsdaten und und der Kostensätze unter zu Hilfenahme passender Software für jede Abrechnungsperiode kalkulieren und ausweisen.
Mit dem Einsatz des Carbon-Footprint-Modelers können nicht nur die aktuellen Werte für den Carbon-Footprint aller Produkte ausgewiesen werden, sondern auch gezielte Verbesserungspotenziale zur Energie- und Materialkostensenkung gegeben werden. Damit ergibt sich eine deutliche Verbesserung der Wettbewerbskraft des Unternehmens in seinen Märkten, eine Stärkung des Images (zu überzeugender Nachhaltigkeit) und eine Erhöhung seiner Erträge.