Was ist Nachhaltigkeit, fragen sich viele Unternehmen, und wie ist Nachhaltigkeit einzuführen, um gleich die daran anzuschließende Frage zu stellen. Das Dreisäulenmodell aus Ökonomie, Ökologie und sozialer Verantwortung ist eine gute Ausgangsbasis für eine inhaltliche Annäherung an das sehr umfangreiche Thema Nachhaltigkeit.
So wie Unternehmen nicht auf einen Schlag in jeder Disziplin mit 100% Qualität glänzen können, gelingt dies auch nicht mit 100% Nachhaltigkeit. Organisationen überforderten sich mit diesem Anspruch. Aber sich auf die Reise zu begeben und sich ständig messbar und spürbar zu verbessern, erfordert nur Ernsthaftigkeit und eine kluge Vorgehensweise.
Nachhaltigkeit in Unternehmen zu verbessern, ist eher eine Langstreckendisziplin als ein Sprint und keine Einzelleistung sondern Teamarbeit. Wird die Anstrengung aus Überzeugung getragen oder geht es nur um ein „grünes“ Image? Mitarbeitern und Kunden wie Lieferanten bleibt es nicht verborgen, ob die Haltung echt oder nur vorgeschoben ist.
Eines ist mittlerweile unstrittig: konsequente Umsetzung von Nachhaltigkeit vermeidet Verschwendung, nicht nur die wertvoller Rohstoffe und Energie, sondern auch die nicht wertschöpfender Aktivitäten. Eingefahrene Abläufe verändern sich nach kritischer Überprüfung. Und werden schlanker, schneller sowie Kunden- und Mitarbeiter-freundlicher.
Ressourcenschonung stärkt immer auch die eigene Wertschöpfung und senkt Kosten, sodass die Wettbewerbsfähigkeit steigt. Das ökonomische Kalkül wird auf dem Weg zu größerer Nachhaltigkeit nicht aus dem Auge verloren.
Mitarbeiter möchten sich engagiert einbringen und konfrontieren Führungskräfte mit neuen Ansprüchen: Leistungsbereitschaft in neuen Freiräumen zuzulassen und Jobs mit großen Inhalten zu füllen, die Mitarbeiter fordern und herausfordern und ihnen dabei auch die Unterstützung geben. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter behandeln wie ihre besten Kunden, prosperieren und haben im Kundendialog überzeugte und engagierte Botschafter. Zuckerbrot und Peitsche gehören ins Museum, heute werden Führungsinstrumente erwartet, die einen intensiven Dialog und konkretes Feedback enthalten.
Soziale Verantwortung drückt sich nicht nur gegenüber Mitarbeitern aus, sondern auch gegenüber Kunden und Lieferanten sowie den Mitbürgern vor Ort: Kommunikation auf Augenhöhe mit Respekt und einen fairen Ausgleich der unterschiedlichen Interessen.
Ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit schließt einen regelmäßigen Fortschrittsbericht ein, der gegenüber der interessierten Öffentlichkeit Rechenschaft ablegt: über gelungene Stationen, die zurückliegen und über vor einem liegende Aufgaben, die noch zu bewältigen sind. Die Anstrengung des Unternehmens auf dem Weg wird anerkannt, Perfektion wird dagegen nicht erwartet.
Gibt es ein Patentrezept für eine Einführungsstrategie? Sicher nicht, dafür sind die Ausgangssituationen der Unternehmen zu unterschiedlich. Doch ein paar grundlegende Überlegungen auf dem Weg zur Umsetzung von Nachhaltigkeit in Unternehmen lassen sich schon anstellen:
1. Tragen Gesellschafter, Management und Mitarbeiter den Weg zu mehr Nachhaltigkeit?
2. Wie ist die Ausgangssituation im Unternehmen zu bewerten?
3. Wo sind erste, schnelle positive Effekte zu erwarten?
4. Wo sind die notwendigen großen, gravierenden Veränderungen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit?
5. Wie wird ein gemeinsam getragenes Verständnis zur Nachhaltigkeit herbeigeführt?
6. Welche Kapazitäten und Ressourcen werden dem Thema Nachhaltigkeit eingeräumt?
7. Wie wird regelmäßig über Fortschritte in der Öffentlichkeit berichtet?
Nachhaltigkeit fordert in vielen Disziplinen Qualität ein, die sich aber stets in besseren Ergebnissen gegenüber dem Kunden auszahlt: motivierte Mitarbeiter erbringen eine überzeugende Leistung zu wettbewerbsfähigen Konditionen. Das funktioniert mit ressourcenschonender Produktion in schlanken Abwicklungsprozessen.
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